Umweltbundesamt

Das Umweltbundesamt steht für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zur Sicherung nachhaltiger Lebensbedingungen. Als bedeutendste Expert:innen-Institution für Umwelt in Österreich und als ein führender Umweltberater in Europa entwickeln wir Entscheidungsgrundlagen auf lokaler, regionaler, europäischer und internationaler Ebene. Wir arbeiten transparent und allparteilich und stehen im Dialog mit Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

https://www.umweltbundesamt.at/ueber-uns

Das Umweltbundesamt übermittelt regelmäßig Berichte an die EU (EEA) bezüglich Klimastrategie und Umsetzung:
https://reportnet.europa.eu/public/country/AT

Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen

Auszug aus dem Klimaschutzbericht 2022 Seiten 11 & 12:

Entwicklung der Treibhausgas-Emissionen und -Szenarien bis 2050


Im Szenario WAM („with additional measures“), das im Rahmen der Folgenabschätzung zum nationalen Energie- und Klimaplan erstellt wurde und eine deutliche Maßnahmenausweitung und -intensivierung umfasst, wird ein Emissionsrückgang gegenüber 1990 von 15 % bis 2030 bzw. von 28 % bis 2050 berechnet. Für den Bereich außerhalb des Emissionshandels wird ein Rückgang von 27 % von 2005 bis 2030 projiziert. Damit wird in diesem Szenario der gegenwärtig gültige Zielwert von -36 % trotz der im NEKP unterlegten Maßnahmen nicht erreicht. Das nationale Ziel der Klimaneutralität Österreichs 2040 erfordert zudem deutlich höhere Klimaschutzanstrengungen.

Zur erforderlichen zusätzlichen Emissionsreduktion sind im NEKP daher weitere Maßnahmenoptionen angegeben, wie z. B. die Ökologisierung des Steuer-, Anreiz- und Abgabensystems. Darüber hinaus enthalten das Regierungsprogramm 2020–2024 und zuletzt auch die Empfehlungen des Klimarates der Bürger:innen vom Juli 2022 zahlreiche Vorschläge für wirksame Klimaschutzmaßnahmen.

Wesentlich für die ausreichende Wirkung der zusätzlichen Maßnahmen ist – auch aufgrund des kurzfristigen Wirkungszeitraums von acht Jahren bis 2030 bzw. 18 Jahren bis 2040 – eine jeweils rasche und ambitionierte Beschlussfassung und Umsetzung.

Die Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft in den nächsten 20–30 Jahren ist unumgänglich, um die anthropogene Klimaerwärmung in einem wirtschaftlich, sozial und ökologisch akzeptablen Rahmen zu halten. Dies erfordert eine Ausrichtung aller Handlungen auf den Klimaschutz. Sämtliche Rahmenbedingungen (rechtliche, ökonomische, infrastrukturelle, bewusstseinsbildende etc.) sind auf die Zielekompatibilität zu überprüfen und auf die Zielerreichung auszurichten.

Um die Kosten möglichst gering zu halten, ist frühzeitiges Handeln im Sinn einer tiefgreifenden Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft entscheidend. Dadurch können neben den oben genannten langfristigen Wohlstandsrisiken durch Bedrohungen für Infrastruktur, Lebensmittelversorgung und menschliche Gesundheit auch Lock-in-Effekte2 in kohlenstoffintensive Infrastruktur und hohe Umstrukturierungskosten in späteren Dekaden vermieden werden. Die kurzfristigen Kosten einer solchen Transformation, auch „costs of action“ genannt, werden daher als wesentlich geringer eingeschätzt als die langfristigen „costs of inaction“ (Stern, 2007, IPCC, 2022a).

Weitere Informationen

Klimadashboard

Treibhausgasbudget (THG)
Globale Emissionen